Ä06 zum 01/I/2021

Status:
Annahme

Antragsbuch Seite 7, Zeile 310: Füge nach „…Förderungen.“ ein:

Bepflanzung von (öffentlichen) Flächen und Gebäuden und schnelle Wiederaufforstung

Wir werden Maßnahmen zur Bewaldung und Begrünung öffentlicher Flächen umsetzen, um möglichst viele klimaschädliche Gase aus der Luft binden zu können. Bei öffentlichen Gebäuden soll geprüft werden, ob die Dächer und / oder die Fassaden begrünt werden können. Auch auf öffentlichen Plätzen und Parks sollen, wo möglich, zusätzliche Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Dies dient nicht nur dem Klimaschutz und der Luftreinhaltung, sondern auch dem Lärmschutz und macht viele öffentliche Plätze einladender und schöner. Hinsichtlich privater Bauten soll es nicht nur Anreize geben, klimafreundliche Rohstoffe einzusetzen, wie es schon im Koalitionsvertrag angedeutet ist, sondern darüber hinaus auch Anreize geben, Fassaden und Dächer zu bepflanzen.

Schließlich bringen wir auch das Wiederaufforstungsprogramm so schnell wie möglich, in jedem Fall im Laufe des nächsten Jahres, auf den Weg und sehen es als Teil der Klimastrategie zur Reduktion der Nettoemission von CO2 in Brandenburg an. Der Wald, der bisher aus vielen brandanfälligen Monokulturen besteht, soll möglichst schnell in einen gesunden Mischwald umgewandelt werden, der aus möglichst robusten Arten besteht, die außerdem möglichst viel CO2 binden können sollen.

Begründung:

Aus Sicht der Wissenschaft ist die große Dringlichkeit einer effizienten Reaktion auf den Klimawandel unbestritten, sowohl aus ökologischer wie auch ökonomischer und gesellschaftlicher Perspektive. Das Landesamt für Umwelt nennt die Region Berlin- Brandenburg „eine[s] der am stärksten verwundbaren Gebiete Deutschlands“. Hieraus ergibt sich für Brandenburg die Notwendigkeit, nachhaltiges Leben und Wirtschaften durch eine ambitionierte Antwort auf den Klimawandel abzusichern – und gleichzeitig die Möglichkeit, sich als zukunftsweisendes ostdeutsches Bundesland zu positionieren, anstatt weiterhin als Bremsklotz wahrgenommen zu werden. Denn dafür hätte es nicht erst Klimaklagen gegen unser Land geben dürfen! Es ist nun unabdingbar, dass sich die SPD-geführte Koalition schnellstmöglich um die Umsetzung ihrer eigenen Ziele bemüht! Nur so bleibt eine noch größere Blamage auf der bundesweiten Bühne erspart. Neben Energie und Verkehr zählt die Landwirtschaft bzw. Lebensmittelproduktion zu den größten Anteilen an Treibhausgasemissionen, weshalb auch dieser Sektor in die Evaluationen zum Klimaschutz eingeschlossen werden muss. Um eine Umsetzung eines Klimaplans während der bestehenden Legislaturperiode zu gewährleisten, muss dieser zügig und unter aktiver Heranziehung der Wissenschaft erarbeitet werden.

Die Erstellung eines Landesklimaplans ist ein großer Schritt für Brandenburg, nicht nur um den klimapolitischen und gesellschaftspolitischen Notwendigkeiten Rechnung zu tragen, sondern auch um das Land in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Jedoch muss es auch abseits der Landesebene Anreize und Perspektiven geben, sodass auch in den Kommunen und Landkreisen größere Handlungsspielräume für eigene nachhaltige und klimaneutrale Zukunft entstehen, die in lokaler Eigenverantwortung stehen. Ein Landesklimafonds greift genau hier effektiv Kommunen und Landkreisen unter die Arme.

Die Waldbrandgefahr in Brandenburg wird im Zuge der globalen Erwärmung noch weiter steigen. Daher ist es unabdingbar, unsere Wälder so gut wie möglich auf weitere Veränderungen vorzubereiten und durch ein effizientes und zügiges Aufforstungsprogramm nicht nur mehr CO2 aus der Atmosphäre zu binden, sondern auch für hohe Diversität und Robustheit der Baumbestände zu sorgen.

Unter anderem mithilfe dieser Forderungen soll gewährleistet werden, dass Brandenburg einen ambitionierteren Beitrag zur deutschen Klimabilanz liefert, damit das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens sowie die geplante Klimaneutralität der EU erreicht werden. Das Abschneiden in Sachen Klimabilanz von Ländern wie Deutschland wird maßgeblich auch Auswirkungen auf die Anstrengungen anderer Länder haben – für Brandenburg ergeben sich durch diese Herausforderungen jedoch auch Chancen, die ergriffen werden sollten!

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme
Beschluss: Annahme
Text des Beschlusses:

Antragsbuch Seite 7, Zeile 310: Füge nach „…Förderungen.“ ein:

Bepflanzung von (öffentlichen) Flächen und Gebäuden und schnelle Wiederaufforstung

Wir werden Maßnahmen zur Bewaldung und Begrünung öffentlicher Flächen umsetzen, um möglichst viele klimaschädliche Gase aus der Luft binden zu können. Bei öffentlichen Gebäuden soll geprüft werden, ob die Dächer und / oder die Fassaden begrünt werden können. Auch auf öffentlichen Plätzen und Parks sollen, wo möglich, zusätzliche Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Dies dient nicht nur dem Klimaschutz und der Luftreinhaltung, sondern auch dem Lärmschutz und macht viele öffentliche Plätze einladender und schöner. Hinsichtlich privater Bauten soll es nicht nur Anreize geben, klimafreundliche Rohstoffe einzusetzen, wie es schon im Koalitionsvertrag angedeutet ist, sondern darüber hinaus auch Anreize geben, Fassaden und Dächer zu bepflanzen.

Schließlich bringen wir auch das Wiederaufforstungsprogramm so schnell wie möglich, in jedem Fall im Laufe des nächsten Jahres, auf den Weg und sehen es als Teil der Klimastrategie zur Reduktion der Nettoemission von CO2 in Brandenburg an. Der Wald, der bisher aus vielen brandanfälligen Monokulturen besteht, soll möglichst schnell in einen gesunden Mischwald umgewandelt werden, der aus möglichst robusten Arten besteht, die außerdem möglichst viel CO2 binden können sollen.