23/I/2016 Für einen Geschlechter-sensibilisierenden Unterricht

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Status:
Ablehnung

I have yet to hear a man ask for advice on how to combine marriage and a career.” – Gloria Steinem

Die SPD-geführte Landesregierung wird aufgefordert, die Aufklärung über geschlechterspezifische Ungleichheiten als selbstständig zu behandelndes Thema in die Lehrpläne, insbesondere der Fächer LER, Sozial-/Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Deutsch und Politik, aufzunehmen. Dafür reicht die bisherige oberflächliche Behandlung, die das Thema durch die Deklaration als Querschnittsthema erhält, nicht aus. Wir schlagen als Beispiel vor, die Geschichte des Feminismus und verschiedener Frauenbewegungen stärker zu thematisieren. Auch die Themen Frauen und Erwerbstätigkeit sowie LGBTY und der Stand und die Probleme der verschiedenen Geschlechter in der Gesellschaft in Deutschland und anderen Ländern sollen jedem*jeder Schüler*in vermittelt werden. Des Weiteren sollte in der Lehrerbildung ein Modul oder zumindest Pflicht-Kurse eingerichtet werden, die die Lehrer und Lehrerinnen für die immer noch herrschenden geschlechterbedingten Unterschiede sensibilisieren, um dies bewusst in ihren Unterricht zu integrieren.

Begründung:

Die Schule ist der Ort, an dem die Kinder die gleichen Chancen haben sollten, ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz zu erweitern. Die Schule soll auf das Leben und den Arbeitsmarkt vorbereiten und hat die Aufgabe, den Kindern das nötige Wissen und Handlungskompetenzen dafür zu vermitteln. Dazu gehört auch das Wissen um die immer noch bestehenden Unterschiede in der Gleichbehandlung der Geschlechter.

Im Geschichtsunterricht lernen die Kinder überwiegend Daten und Fakten zu berühmten Personen. Diese Personen sind überwiegend Männer, da Frauen in der Vergangenheit systematisch an öffentlicher Wirksamkeit gehindert wurden.

Das Selbstbewusstsein der Mädchen muss gestärkt werden. Dazu brauchen sie Vorbilder. Diese gilt es auch in der Geschichte und in der Literatur zu suchen. Es muss Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass auch Frauen die Geschichte mitbestimmt haben, jedoch nicht immer darüber gesprochen wurde.

Sie sollten Frauen in der Geschichte und Politik nicht für Ausnahmen halten und dazu angehalten werden, sich selbst aktiv an der Gestaltung des öffentlichen Lebens und dem Arbeitsmarkt zu beteiligen.

Es sollte außerdem, wie beispielsweise in den Fächern LER und Sozialwissenschaft/Wirtschaftswissenschaft, Zeit investiert werden, um über die allgemeine Situation auf dem Arbeitsmarkt zu diskutieren. Über die üblichen Berufsfelder sowie über die unterschiedlichen Karrierechancen und die Gründe für unterschiedliche Erwerbsverläufe von Mann und Frau.

Nur so lernen die Mädchen, dass ihnen ein weiteres Feld offen stehen sollte als die immer noch üblichen Berufe wie Bürokauffrau, Verkäuferin oder zahnmedizinische Fachangestellte.

Sie müssen darüber aufgeklärt werden, dass sie, wenn sie überwiegend aufgrund der Familienplanung Teilzeit arbeiten gehen, kaum eigene Rücklagen für das Alter bilden können. Und das in Zeiten immer höherer Scheidungsraten.

Die Schule sollte diese Bildungsfunktion ganz bewusst und nicht nur über den heimlichen Lehrplan ausfüllen, um die Gleichstellung der Geschlechter voranzutreiben. Denn, wie Nelson Mandela einstmals sagte: Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.

Empfehlung der Antragskommission:
Ablehnung
Version der Antragskommission:

Begründung:

  • entsprechende Inhalte sind bereits im Lehrplan enthalten
Beschluss: Erledigt
Text des Beschlusses:

Der Antrag wurde am 13.10.2016 durch den Antragssteller (Jusos in der SPD Brandenburg) zurückgezogen.

Beschluss-PDF:

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