83/I/2022 Kulturellen Ankerpunkte ausbauen – Ein Beitrag für EIN Brandenburg

Status:
Annahme

Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich dafür ein, dass das Programm „Kulturelle Ankerpunkte“ und damit die Kulturförderung für den ländlichen Raum ausgebaut wird.

Begründung:

Die Corona-Zeit hat uns gezeigt, wie wichtig Kultur für den Zusammenhalt und die Begegnung und den Dialog auch im ländlichen Raum ist. Mit der Förderrichtlinie „Regionale Kulturelle Ankerpunkte im ländlichen Raum“ hat das Kulturministerium erstmalig ein ganz auf die Kulturentwicklung im ländlichen Raum gerichtetes Förderprogramm aufgelegt. Zu regionalen kulturellen Ankerpunkten können sich gemäß dem Konzept „Zusammenhalt – Heimat –Teilhabe“ Orte entwickeln, in denen sich professionelle Kulturschaffende bereits engagieren und deren Arbeit auf eine finanziell gesicherte Grundlage gestellt ist. Die ausgewählten Einrichtungen erhalten eine dreijährige Förderung vom Kulturministerium MWFK und damit Planungssicherheit. Entscheidend ist dabei: Die regionalen kulturellen Ankerpunkte sollen aus den Regionen heraus entwickelt und von dort getragen werden. Ankerpunkte sollen über das klassische Verständnis von Kultureinrichtungen hinausgehen und insbesondere ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Akteure in die Angebote einbinden. Vorgaben für inhaltliche Schwerpunktsetzungen, Formate, Programme oder Aktivitäten werden dabei nicht gemacht. Zudem sollen mit den kulturellen Ankerpunkten die Attraktivität des jeweiligen kulturellen Angebotes vor Ort überregional stärker sichtbar gemacht und dadurch die regionale Identität und die kulturtouristische Entwicklung der Region befördert werden. Das Programm ist Ende 2021 mit 9 Ankerpunkten erfolgreich gestartet aber noch nicht in allen Regionen etabliert.  Kultur im ländlichen Raum stärkt den Zusammenhalt und EIN Brandenburg.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme (Konsens)
Barrierefreies PDF:
Stellungnahme(n):
im Prozess Im Oktober 2021 hat Kulturministerin Dr. Manja Schüle die Förderentscheidung der ersten Ausschreibungsrunde zugunsten folgender insgesamt neun kultureller Ankerpunkte zur Stärkung der Kulturentwicklung im ländlichen Raum bekannt gegeben (Förderbeginn mitunter schon im Jahr 2021): Museumsverein Altranft e.V.: Oderbruch Museum (Landkreis Märkisch-Oderland), Burg Beeskow – Bildungs-, Kultur- und Ausstellungszentrum: Campus Kultur in Kooperation mit KulTuS e.V. (Landkreise Oder-Spree und Märkisch-Oderland), Traumschüff gemeinnützige eG: Ankerpunkt Havel – Traumschüff-Theater als kultureller Ort der Begegnung (Landkreise Havelland / Oberhavel), Förderverein Temnitzkirche e.V: Temnitzkultur e.V. – ein Kulturanker für die Temnitzregion (Landkreis Ostprignitz-Ruppin), LAGA Landesgartenschau Luckau 2000 GmbH: Kulturdreieck Dahme-Spreewald (Landkreis Dahme-Spreewald), Amt Burg, Gemeinde Dissen-Striesow: Ausbau des Heimatmuseums Dissen zu einem lebendigen und generationsübergreifenden „Dritten Ort“ (Landkreis Spree-Neiße), LandKunstLeben e.V.: DoK 15518 – Dorfkunst 15518 (Landkreis Oder-Spree), Stadt Perleberg: Dritte Orte und Kulturpioniere in Perleberg und Wittenberge (Landkreis Prignitz), Quillo e.V. – Vorwärts Quillo (Landkreis Uckermark).                                                       Am 3. April 2023 ist die Ausschreibung für die zweite Förderrunde des Programms gestartet. Sie richtet sich gezielt an jene Landkreise, in denen es noch keine kulturellen Ankerpunkte gibt, um diese wichtige strukturbildende Förderung auch überall im Land zur Entfaltung zu bringen. Dies sind die Kreise: Barnim, Elbe-Elster, Havelland, Oberspreewald Lausitz, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming. Im Rahmen einer kooperativen Antragstellung können aber auch Orte in den übrigen Landkreisen beteiligt werden. Die SPD-Fraktion wird sich weiterhin für die kulturellen Ankerpunkte starkmachen, was sie mit den 1,5 Mio. Euro/Jahr im Doppelhaushalt 2023/24 unterstrichen hat. Somit stehen landesseitig zwischen 70.000 € und 150.000 €/Jahr und Ankerpunkt zur Verfügung. Die Förderung ist auf einen Zeitraum von zunächst drei Jahren angelegt. Nach Maßgabe der Haushaltsentwicklungen und einer Evaluierung der Ankerpunkte kann sich eine weitere Förderphase von nochmals drei Jahren anschließen. Mit der entsprechenden Förderrichtlinie Regionale Kulturelle Ankerpunkte im ländlichen Raum (April 2023) hat das MWFK ein ganz auf die Kulturentwicklung im ländlichen Raum gerichtetes Förderprogramm aufgelegt. Der Förderung liegt das Konzept Zusammenhalt - Heimat - Teilhabe zugrunde. MWFK und SPD-Fraktion werden auch weiterhin die kulturellen Ankerpunkte unterstützen, weil deren Förderung und Entwicklung das Bewusstsein für die Kultur im ländlichen Raum stärkt. Eine Anhörung im AWFK im Jahr 2023 hat klar zum Ausdruck gebracht, dass mit der Erschließung des kulturellen Potenzials durch die Einrichtung kultureller Ankerpunkte ein wirtschaftlicher Impulsgeber und wichtiger Standortfaktor für die Region verbunden ist.
Überweisungs-PDF: