19/I/2022 Standards für den Ganztag an Schulen

Status:
Annahme

Wir fordern für die Umsetzung der ganztagsschulischen Bildung und Betreuung an Schulen einheitliche Standards – differenziert nach Schulform-, die systematisch und ressourcengerecht, für individuelle und passgenaue Vor-Ort Lösungen sorgen sollen. Dabei sind die Möglichkeiten zur Verschränkung der Gesundheitsvor- und Fürsorge, der Grundsatz der Chancengerechtigkeit in der Bildung, der individuellen Förderung der Kinder nach deren Interessen und/oder Begabungen, der Demokratiebildung sowie der sinnstiftenden Freizeitgestaltung und des sozialen Lernens zu nutzen und, sofern erforderlich, auszubauen. Ferner sind Schulen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, jedes Kind, unabhängig von Bildungsgangempfehlungen und Förderbedarfen, aufzunehmen besonders zu unterstützen.

Der Grundsatz in der Umsetzung besteht darin, schulisches Lernen und soziales Lernen zu verbinden. Damit können nicht nur Disparitäten ausgeglichen, sondern auch „weiche Ziele“ wie Integrationsmaßnahmen für Schülerinnen und Schüler oder Demokratielernen sinnvoll miteinander verbunden werden. Die Beteiligung der Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler an der Umsetzung wird als essenziell angesehen. Der Einsatz von multiprofessionellen Teams in der Umsetzung der ganztagsschulischen Konzepte sollte vorrangig vor dem Einsatz von Lehrkräften erfolgen.

Begründung:

Die Schule ist der Spiegel der Gesellschaft. Schule ist damit die Summe der Individuen in ihr, auf die unterschiedliche Lebenseinflüsse einwirken und auf die sich ein Schulalltag unterschiedlich und nachhaltig auswirkt.

Schule kann, darf und muss sich dieser Herausforderung stellen. Um das zu leisten, braucht sie das entsprechende Werkzeug. Der Ganztag bietet die Möglichkeit, unabhängig der ökonomischen und zeitlichen Ressourcen der Eltern beste Start- und Entfaltungsbedingungen für die Kinder zu schaffen. Gleichzeitig sieht die empirische Bildungsforschung die ganztagsschulische Bildung und Betreuung als einen Schlüssel das schulische und das soziale Lernen gut ineinander greifen zu lassen und damit für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler beste Startchancen in das Leben zu ermöglichen.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme (Konsens)
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