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Die SPD Brandenburg setzt sich auf Landesebene dafür ein, dass Schülerinnen und Schüler an Brandenburger Schulen im Zeitraum der Sekundarstufe 1 (7. – 10. Klasse) verpflichtend an insgesamt drei Schülerpraktika teilnehmen müssen. Mindestens ein Praktikum soll im sozialen Bereich (z.B. Krankenhaus, Pflegeheim, Hospiz, Kindergarten) oder mindestens ein weiteres im handwerklichen Bereich stattfinden.
- Frühzeitige Berufsorientierung als Schlüssel zur erfolgreichen Berufswahl
Die Phase der Sekundarstufe 1 ist entscheidend für die spätere berufliche Laufbahn junger Menschen. Eine Vielzahl von Ausbildungsberufen steht den Schülerinnen und Schülern nach der schulischen Ausbildung zur Verfügung, doch ohne praktische Erfahrungen fällt die Orientierung schwer. Studien zeigen, dass Schülerpraktika eine zentrale Rolle bei der Berufswahl spielen und jungen Menschen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Die verpflichtenden Praktika fördern eine frühe und praxisnahe Auseinandersetzung mit verschiedenen Berufsfeldern, was langfristig zu einer höheren Zufriedenheit in der Berufswahl führt. - Entdeckung und Förderung unbekannter Potenziale
Durch die vorgeschriebenen Praktika im sozialen und handwerklichen Bereich erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich in Berufsfeldern auszuprobieren, die ihnen möglicherweise bisher fremd waren. Insbesondere im pflegerischen Bereich erleben sie, wie wichtig Mitmenschlichkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen sind. Im handwerklichen Bereich werden Kreativität, Geschicklichkeit und Problemlösungskompetenzen gefördert. Diese Praktika können verborgene Talente und Interessen aufdecken, die im schulischen Alltag oft unentdeckt bleiben. - Stärkung des Respekts und Verständnisses für systemrelevante Berufe
Die Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, wie bedeutend Berufe im Pflege- und Handwerksbereich für das Funktionieren unserer Gesellschaft sind. Indem Schülerinnen und Schüler diese Berufe durch Praktika aus erster Hand erleben, entwickeln sie ein tieferes Verständnis und Respekt für diese Berufsfelder. Dies fördert nicht nur die Wertschätzung gegenüber systemrelevanten Berufen, sondern kann auch dazu beitragen, dem Fachkräftemangel in diesen Bereichen entgegenzuwirken. - Wissenschaftliche Studien zur Wirkung von Schülerpraktika
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Schülerpraktika die Berufswahlkompetenz und die Selbstwirksamkeit von Jugendlichen signifikant verbessern. Eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass Jugendliche, die bereits während der Schulzeit Praktika absolvieren, besser auf den Übergang in die Ausbildung vorbereitet sind und häufiger eine Ausbildung im erlernten Beruf aufnehmen. Darüber hinaus tragen Praktika dazu bei, soziale Kompetenzen zu stärken und das Verantwortungsbewusstsein zu fördern. - Emotionale und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler
Neben den fachlichen Kompetenzen tragen die verpflichtenden Praktika zur emotionalen und sozialen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler bei. Durch den direkten Kontakt mit pflegebedürftigen Menschen lernen sie Empathie und Mitgefühl, während sie im handwerklichen Bereich die Bedeutung von Teamarbeit und handwerklichem Geschick erfahren. Diese Erfahrungen prägen nicht nur die berufliche, sondern auch die persönliche Entwicklung der Jugendlichen und fördern ein verantwortungsbewusstes und respektvolles Miteinander in unserer Gesellschaft.
Schlussfolgerung:
Die Einführung von vier verpflichtenden Schülerpraktika in der Sekundarstufe 1, davon mindestens eines im sozialen und eines im handwerklichen Bereich, ist ein wichtiger Schritt, um Schülerinnen und Schülern eine fundierte Berufsorientierung zu ermöglichen und gleichzeitig soziale und handwerkliche Kompetenzen zu stärken. Diese Praktika tragen dazu bei, dass junge Menschen mit einem besseren Verständnis für unterschiedliche Berufsfelder und einem größeren Respekt für systemrelevante Berufe in das Berufsleben starten.