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AntragstellerInnen:
Arbeitsgemeinschaft für Bildung
Der/Die Landesparteitag möge beschließen:
Der/Die Landtagsfraktion möge beschließen:
Der/Die Landesregierung möge beschließen:
Der Landesvorstand wird dazu aufgefordert, gegenüber den SPD-Mitgliedern in der Landesregierung und der SPD-Landtagsfraktion darauf zu dringen, dass
- an den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen und an den Grundschulen im kommenden Haushalt kostenneutral jeweils drei Funktionsstellen (1) für die Förderung der mathematischen Kompetenzen/der MINT-Fächer, (2) die Förderung der sprachlichen Kompetenzen / der sprachlichen und künstlerischen Fächer, (3) der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, der Demokratie- und Medienbildung geschaffen werden (A14 an den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen, A 13 mit Zulage bei den Grundschulen; eine Funktionsstelle kann für mehrere kleine Grundschulen zuständig sein)
- Diese Funktionsstellen sind durch eine entsprechende Absenkung der gemäß VV Unterrichtsorganisation den Schulen zur Verfügung stehenden Poolstunden zu finanzieren.
Begründung:
Brandenburg geht einen Sonderweg, indem es als einziges Bundesland keine Funktionsstellen für Fachbereichsleitungen und Fachleitungen ausbringt. Das ist eine (von mehreren) Erklärungen für das schlechte Abschneiden in Vergleichstests: Es fehlt an den Schulen an fest verantwortlichen und für diese Aufgabe auch entsprechend herausgehoben vergüteten Führungspersonen. Dabei sind diese unabdingbar, um Fortbildungsangebote des LIBRA, die Implementierung von Materialien und die Integration von Seiteneinsteigenden zu befördern. Auch die Demokratie- und Medienbildung braucht dringend an jeder Schule eine herausgehoben und als Leitungsperson deutlich erkennbare Person.
Bisher werden diese Aufgaben von Lehrkräften übernommen, die dafür i.d.R. maximal eine LWS (Lehrerwochenstunde) Entlastung erhalten. Wenn die Funktionsstellen mit dem Äquivalent von drei LWS veranschlagt werden, um die dafür der Schulpool reduziert wird, würde diese Reform nicht den Haushalt belasten.
Empfehlung der Antragskommission:
Überweisen an: Landtagsfraktion (Konsens)
Überweisen an:
Landtagsfraktion
Beschluss:
Überweisung an LTF
Überweisen an:
Landtagsfraktion
Stellungnahme(n):
Stellungnahme der Landtagsfraktion: Ablehnung
Der Antrag greift ein berechtigtes Anliegen auf: die Stärkung der Unterrichtsqualität und Fachentwicklung an Brandenburger Schulen. Die SPD-Landtagsfraktion teilt das Ziel, Schulen besser darin zu unterstützen, Unterrichtsentwicklung, fachliche Kooperation und Qualitätssicherung systematisch voranzubringen.
Der vorgeschlagene Weg – die landesweite Einführung von drei neuen Funktionsstellen pro Schule, finanziert durch eine Kürzung der Poolstunden – wird jedoch nicht befürwortet.
Die behauptete Kostenneutralität ist nicht realistisch: Poolstunden dienen aktuell der Abdeckung von Vertretungen, Förderunterricht und individueller Förderung. Eine Reduzierung würde unmittelbar zu weniger Flexibilität und weniger Unterstützung für Schüler*innen führen. Damit würde das Vorhaben zwar neue Leitungsstrukturen schaffen, zugleich aber den pädagogischen Handlungsspielraum der Schulen einschränken.
Zudem bestehen an vielen Schulen bereits interne Fachverantwortliche oder Steuergruppen, die in enger Abstimmung mit der Schulleitung die fachliche und didaktische Entwicklung koordinieren. Neue, formal höher bewertete Funktionsstellen würden hier eher Doppelstrukturen erzeugen, ohne den eigentlichen Ursachen von Qualitätsproblemen – wie Unterrichtsausfall, Lehrkräftemangel, Heterogenität oder fehlende Entwicklungszeit – wirksam zu begegnen.
Die Verbesserung der Unterrichtsqualität sollte stattdessen flächendeckend und systemisch erfolgen: durch gezielte Fortbildungsreihen, schulinterne Curricula, Coachingangebote sowie durch die Stärkung multiprofessioneller Teams und Schulleitungen. Eine solche Entwicklung ist bereits Teil der laufenden Schul- und Unterrichtsentwicklungskonzepte des Landes.
Die SPD-Landtagsfraktion erkennt die Zielrichtung des Antrags an, lehnt ihn in der vorgeschlagenen Form jedoch ab. Eine Finanzierung über den Abbau von Poolstunden ist pädagogisch nicht vertretbar und würde die Flexibilität der Schulen erheblich einschränken.
Stattdessen setzt sich die Fraktion dafür ein, die Fach- und Unterrichtsentwicklung über bestehende Strukturen – wie Steuergruppen, Fortbildungsangebote und schulinterne Entwicklungsprozesse – weiter zu stärken. Möglichkeiten einer gezielten Anerkennung zusätzlicher Verantwortung sollen im Rahmen eines Gesamtkonzepts zur Schulentwicklung geprüft werden.
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