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Die SPD-Landtagsfraktion Brandenburg wird aufgefordert, Maßnahmen auf den Weg zu bringen, welche die Zeit, die SuS für tägliche Schulwege in Brandenburg aufbringen müssen, zu verringern. Mittelfristig (bis 2030) sollte kein Schulweg länger als 30 Minuten betragen.
Folgende Punkte sollen dafür angegangen werden:
- Die verstärkte Einhaltung des §4 im Brandenburgischen Schulgesetz verankerten Hinweises zu Schulwegen: „Die Anforderungen und die Belastungen durch Schulwege […] müssen der Entwicklung der Schülerin oder des Schülers entsprechen, zumutbar sein und ausreichend Zeit für eigene Aktivitäten lassen.“
- Erfassung und Evaluation der bisherigen Schulwegesituation von SuS in Brandenburg, um Problembereiche besonders langer Schulwege im Land zu identifizieren. Diese Evaluierung soll alle drei Jahre fortgeschrieben werden, um Verbesserungen und Stillstand transparent sichtbar zu machen.
- Abgeleitet aus der Evaluierung soll schrittweise eine qualitative Verbesserung von Schulwegen stattfinden. Diese gilt es gemeinsam mit den Schulen, Schulträgern und SuS herauszuarbeiten und schnellstmöglich umzusetzen. Mögliche Maßnahmen hierfür sind: die Optimierung und der Ausbau des ÖPNV, insbesondere im ländlichen Raum; der Ausbau von Radwegen, um das Rad als Verkehrsmittel bei jungen Menschen zu stärken; die Optimierung der Verteilung von Schülern an weiterführende Schulen, um besonders im ländlichen Raum überlange Schulwege zu vermeiden und die Last auf viele Schultern zu verteilen; die Anpassung von Schulanfangszeiten an ÖPNV-Haltezeiten bzw. umgekehrt.
Der tägliche Schulweg ist ein fester Bestandteil im Leben von Kindern und Jugendlichen. Dabei variiert die Dauer stark – manche wohnen direkt neben der Schule, andere sind über eine Stunde unterwegs. Ziel einer guten Bildungspolitik kann und darf es nicht sein durch überlange Schulwege, eine neue Generation an Pendlern heranzuzüchten.
Entsprechend des §4 des Brandenburgischen Schulgesetzes gilt es unsere Kinder und Jugendlichen vor überlangen Schulwegen zu schützen.
Überlange Schulwege, vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln, können stressig und anstrengend sein – Verspätungen, Gedränge oder Umsteigen belasten zusätzlich. Ein kürzerer Schulweg senkt das Stressniveau und sorgt dafür, dass Kinder entspannter zur Schule kommen. Je kürzer der Schulweg, desto mehr Zeit bleibt am Tag für Hausaufgaben, Hobbys, Sport oder Freunde. Auch die Zeit mit der Familie profitiert davon. Das unterstützt die persönliche Entwicklung und sorgt für einen gesunden Ausgleich zum Schulalltag. Darüber hinaus ermöglichen kurze Schulwege – insbesondere zu Fuß oder mit dem Fahrrad – es Kindern, eigenständig zur Schule zu gehen. Das stärkt das Selbstvertrauen und die Orientierung. Gleichzeitig ist ein kurzer Weg in der Regel sicherer, was besonders für jüngere SuS wichtig ist.
Außerdem bedeuten lange Schulwege oft, dass Eltern Fahrdienste übernehmen müssen, was Zeit, Geld und Nerven kostet. Kürzere Wege entlasten nicht nur die Familienlogistik, sondern auch die Umwelt – weniger Fahrten bedeuten weniger CO₂-Ausstoß und weniger Verkehr.
Ein Schulweg von maximal 30 Minuten ist nicht nur im Interesse der Schülerinnen und Schüler, sondern auch der Familien und der Umwelt. Er fördert Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit – und sorgt dafür, dass der Schulalltag nicht schon vor Unterrichtsbeginn zur Belastung wird. Deshalb sollte bei der Schulzuweisung und der Bildungspolitik auf zumutbare Wege besonders geachtet werden.